Emotionale Freiheit statt lähmender Angst!

Nov. 25, 2025 | Narzissmus

Wie ich gelernt habe, meine Angst zu verstehen, aus toxischen Beziehungen auszubrechen – und emotional frei zu werden.

Manchmal ist Angst kein lautes Schreien.
Manchmal ist sie ein leises Flüstern, das dich glauben lässt, du seist das Problem.
Genau so fühlt sich Angst in toxischen Beziehungen an – still, kontrollierend, lähmend.

Sie schleicht sich in dein Denken, nimmt dir die Klarheit, raubt dir den Mut.
Und irgendwann glaubst du, dass Freiheit nur etwas für andere ist.

Aber das stimmt nicht.
Ich habe gelernt, meine Angst an den Tisch zu bitten – mit ihr zu reden, statt vor ihr wegzulaufen.
Und genau dort, in diesem Gespräch, begann mein Weg in die Freiheit.

Hier ist meine Geschichte darüber, wie ich gelernt habe, mit Angst zu verhandeln, sie zu verstehen – und mir mein Leben zurückzuholen:

„Hab keine Angst!“ – Diesen Satz habe ich als Kind unzählige Male gehört.
Nur: Wirklich geholfen hat er nie.

Ich hatte trotzdem Angst.
Angst vor den Monstern in meinem Zimmer.
Angst vor dem Schulsystem.
Später dann Angst, dass mir der Himmel auf den Kopf fällt – wegen all der Dinge, die in dieser Welt passieren.

Heute weiß ich:
Die Monster unter meinem Bett sind längst verschwunden.
Aber manche Monster laufen da draußen frei herum – in Systemen, in Machtstrukturen, manchmal sogar in Beziehungen.

Die lähmende Angst in toxischen Beziehungen

Es gibt eine Angst, die stärker und zäher ist als jede andere.
Eine Angst, die dich still werden lässt.
Die dich dazu bringt, dich selbst in Frage zu stellen.
Die dich glauben lässt, du seist das Problem.

Diese Angst entsteht in toxischen Beziehungen.
Sie schleicht sich leise ein – erst als Zweifel, dann als Anpassung, schließlich als Gewohnheit.
Und irgendwann sitzt du in einem emotionalen Käfig, der aussieht wie Nähe, sich aber anfühlt wie Enge.

Diese Angst ist besonders gefährlich, weil sie dich lähmt.
Sie lässt dich nicht fliehen, aber auch nicht frei atmen.
Sie flüstert: „Wenn du dich veränderst, verlierst du alles.“
Und irgendwann glaubst du ihr.

Ich kenne dieses Gefühl.
Ich weiß, wie es ist, wenn dein eigener Körper dich warnt, aber dein Kopf sich weigert zuzuhören.
Wenn du bleibst – nicht, weil du willst, sondern weil du nicht mehr kannst.

Der Wendepunkt: Mit der Angst sprechen statt sie bekämpfen

Der Weg hinaus begann für mich mit einem Gespräch. Als niemand mehr da war der mir geglaubt hat, weil der Narzisst in meinem Leben meine Soziale Isolation vollendet hatte, hatte ich nur mehr meine Angst als Gesprächspartner. Also habe Ich meine Angst eingeladen, sich mit mir an einen Tisch zu setzen.

Ich habe aufgehört, sie zu verdrängen – und angefangen, ihr zuzuhören.
Und dabei verstanden: Sie will mich gar nicht zerstören. Sie will mich schützen.
Aber ich hatte nie zugehört und so musste sie laut und lähmend werden.

Also habe ich mit ihr verhandelt.
Ich habe ihr erklärt, dass sie mich warnen darf – aber nicht mehr kontrollieren.
Dass sie mich nicht mehr lähmen muss, um mich zu schützen.

Ich habe ihr klar gemacht, dass ich heute stark genug bin, um selbst zu entscheiden, wann ich gehe, wann ich bleibe und wann ich kämpfe, aber dass sie mir Warnzeichen geben kann, wenn ein Narzisst in meinem Leben versucht die Kontrolle zu übernehmen.

Wenn Angst zu Kraft wird
Heute darf meine Angst bleiben – aber sie hat eine neue Rolle.
Sie zeigt sich als Unbehagen, wenn ich Neues wage.
Als Lampenfieber, bevor ich auf der Bühne stehe.
Als Anspannung, wenn ich Grenzen setze oder Klartext rede und als leichter Kopfschmerz, wenn ein Narzisst auf meiner Bühne tanzt.

Das sind keine Bedrohungen mehr – es sind Hinweise und Wegweiser.
Ich spüre sie, erkenne sie, nehme sie ernst.
Aber ich lasse sie nicht mehr über mein Leben bestimmen.

Freiheit beginnt dort, wo Angst enden darf
Wer sich aus einer toxischen Beziehung – zu einem Menschen, einem System oder den eigenen Gedanken – befreit, weiß:
Freiheit entsteht nicht plötzlich. Sie wächst – mit jedem klaren Gedanken, jeder Entscheidung, jedem Atemzug.

Ich lebe heute freier, bewusster, selbstbestimmter.
Meine Angst sitzt manchmal immer noch am Tisch.
Aber sie ist ruhig geworden.
Und wenn sie zu laut wird, sage ich:
„Danke, dass du mich warnst. Aber jetzt übernehme ich.“ 🙌

Für alles andere lade ich lieber Hoffnung , Zuversicht  und Freude am Leben auf meine Bühne ein.
Denn mit den dreien gehe ich leichter durchs Leben als mit Angst.

Schlussgedanke

Lähmende Angst entsteht dort, wo wir uns selbst verlieren.
Sie hört dort auf, wo wir uns wieder begegnen.

Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst.
Mut bedeutet, mit zitternden Knien aufzustehen, Krone richten – und trotzdem weiterzugehen.

Und Sie? Haben Sie schon einmal erleben, wie Angst Sie in einer Beziehung – zu einem Menschen oder zu Ihnen selbst – gelähmt hat?

Ich freue mich, wenn Sie Ihre Gedanken teilen. Für persönliche Gespräche erreichen Sie mich unter sabine@fuenck.at.

Diese Beiträge könnten Sie auch interessieren

Narzissmus ist ein Machtspiel

Narzisstische Verhaltensmuster erkennen, Narzissmus ist ein Machtspiel – doch Sie können lernen, auszusteigen.

Die dunkle Triade

Die Dunkle Triade vergiftet Beziehungen und Teams. Erkennen Sie Narzissmus, Machiavellismus und Psychopathie – und lernen Sie, sich wirksam zu schützen.

Ich habe mir die toxischen Beziehungen selbst ausgesucht!

Wie alte Muster unsere beruflichen Entscheidungen prägen – und wie wir sie durchbrechen können.

Tragfähige Beziehungen statt narzisstischer Spielchen

Echte Zusammenarbeit statt Machtspiele – wie tragfähige Beziehungen entstehen, wenn Vertrauen wichtiger ist als narzisstische Kontrolle.

Ein Narzisst im Team reicht, um alles zu destabilisieren

Ein Narzisst im Team reicht, um alles zu destabilisieren. Erfahre, wie du destruktive Dynamiken erkennst – und warum Schweigen sie nur stärkt.

Sie sind nicht schuld

Subtiler Narzissmus bleibt oft unbemerkt. Erfahre, wie du Manipulation erkennst, dich schützt – und warum es nicht deine Schuld ist.

Verdeckter Narzissmus ist passive Aggression

Charmant nach außen, toxisch im Inneren – verdeckter Narzissmus wirkt leise, aber zerstörerisch. Erfahre, wie du subtile Manipulation erkennst und dich davor schützt.

Übergroße Egos haben ausgedient 

Warum übergroße Egos wirtschaftlich und menschlich schaden und wie dominante Persönlichkeiten Unternehmenskulturen vergiften.

Wie Narzissmus Teams schwächt

Narzissmus wirkt leise, aber zerstörerisch. Erfahre, wie er Teams schwächt und was Unternehmen dagegen tun können.