Jeder Mensch hat das Recht auf mentale und körperliche Sicherheit am Arbeitsplatz.
Warum verhalten sich Menschen so, wie sie es tun? Was ist das Motiv und die treibende Kraft dahinter? Diese Fragen haben mich immer beschäftigt.
Nach meinem Psychologiestudium lag mein Fokus auf Menschen und ihren Fähigkeiten. Als Unternehmensberaterin war mein Ansatz, Personaler zu sensibilisieren, diese Fähigkeiten zu erkennen und einzusetzen. Ich wechselte in die Wirtschaft und zog nach London. Dort stellte ich mithilfe der Eignungsdiagnostik die Weichen bei Mergers & Acquisitions sowie Privatisierungen. Welche Menschen, Fähigkeiten und Wertehaltungen passen in das neu geschaffene Unternehmen?
Als Beraterin wirkte ich bei der Teilprivatisierung der Benefits Agency Medical Services des britischen Sozialministeriums mit. Meine Aufgabe war es, 1.500 Ärzte dazu zu bewegen, neben ihrem menschlichen Engagement auch wirtschaftliche Kriterien in ihrer Arbeit zu berücksichtigen. Durch die Kunst des Perspektivwechsels gelang es mir, 80 Prozent der Ärzte in das neue Unternehmen zu integrieren und das Projekt erfolgreich durchzuführen.
Zurück in Österreich führte ich für Kienbaum Management Consulting als Projektleiterin Assessment und Development Center bei Großkonzernen wie Roche Diagnostik, Allianz und Eon in Österreich, Deutschland und der Schweiz durch.
Es folgten weitere Positionen als Personalentwicklerin, Personalleiterin und Mitglied der Geschäftsleitung in der Pharmaindustrie, bei Malik Management Consulting, Raiffeisen International, Greenpeace und in der Rechtsbranche.
Ich war erfolgreich, aber ich musste kämpfen.
Damals wusste ich noch nicht, wogegen.
Neben meinem Fokus, Menschen dabei zu helfen den richtigen Platz im Arbeitsleben zu finden, gab es diese eine Konstante, die sich wie ein roter Faden durch meine berufliche Laufbahn zog: das Thema Narzissmus.
Ich wurde in meinem Arbeitsumfeld konsequent mit dieser Persönlichkeitsstörung konfrontiert. Ich war leistungsorientiert und erfolgreich, wodurch ich zu einer wandelnden Provokation für narzisstische Vorgesetzten und Kollegen wurde. Ich musste also lernen, mich zur Wehr zu setzen, meinen Selbstwert zu stärken, meine Bedürfnisse klar zu artikulieren, um mit Narzissmus umgehen zu können. Ein Martyrium blieb es dennoch und führte letztendlich dazu, dass ich mehrmals Top Management Positionen kündigen musste.
Gleichzeitig bin ich dankbar dafür, dass mir dieses Thema immer wieder vor die Füße gelegt wurde. Es befähigt mich heute, Narzissmus zu erkennen, wenn ich ihn sehe, Unternehmen und Organisationen im Umgang mit Narzissmus zu beraten und die Arbeitswelt mit meinen Vorträgen zu sensibilisieren. Denn ich bin überzeugt: Unternehmen sind erfolgreicher, wenn sie ein Arbeitsumfeld schaffen, in dem Menschen körperlich und mental sicher sind.
Narzissmus ist ein Machtspiel.
Ich zeige Ihnen, wie Sie es gewinnen.