Wie alte Muster uns in toxische Umfelder führen – und wie wir lernen, Vertrauen, Respekt und Selbstwert neu zu leben.
Die letzten Tage haben mich daran erinnert, welche Gemeinsamkeiten einige meiner früheren Arbeitgeber hatten. Während auf LinkedIn gefeiert wurde, wie „großartig“ die eine oder andere Firma sei, habe ich selbst ganz andere Erinnerungen: Stress, Frustration, Demütigung.
Unweigerlich stellt sich irgendwann die Frage: Liegt es vielleicht doch an mir selbst, dass ich beruflich immer wieder gegen die Wand fahre?
Die ehrliche Antwort lautet: Ja – es liegt an einem selbst.
Aber nicht, weil man „nicht gut genug“ ist oder „alles falsch macht“, sondern weil wir uns genau jene beruflichen Beziehungen aussuchen, die uns vertraut erscheinen.
Meine vertrauten Muster
Keine Vorstellung von tragfähigen Beziehungen
Meine Prägung in jungen Jahren war narzisstisch. Manipulation, Neid und Missgunst waren mir vertraut – verlässliche, stabile Beziehungen dagegen nicht.
Keine innere Resonanz für eine Wohlfühlatmosphäre
Stress und Anspannung waren meine Normalität. Respekt und Wertschätzung kannte ich nicht als Gefühl – und konnte sie deshalb auch nicht einfordern.
Keine Idee von konstruktiver Kritik
Kritik bedeutete für mich immer Abwertung, Verletzung und Missachtung. Dass Feedback auch unterstützend und förderlich sein kann, war außerhalb meiner Vorstellung.
Mit diesen Mustern bin ich in die Berufswelt gestartet – und genau deshalb habe ich mir toxische Umfelder „ausgesucht“. Erst nach Jahren habe ich verstanden: Nicht ich bin falsch, sondern meine inneren Muster. Und diese Muster lassen sich ändern.
Neue Ausrichtung
Heute weiß ich, was tragfähige Beziehungen sind.
Ich habe gelernt, Menschen zu vertrauen und mich einzulassen – und erfahren, wie stärkend echte Verbindungen sein können.
Heute erlebe ich Respekt und Wertschätzung.
Und ich habe gelernt, klare Grenzen zu setzen, wenn andere meine missachten.
Heute habe ich Menschen um mich, von denen ich lernen darf.
Kontroverse Diskussionen erweitern meinen Horizont, konstruktives Feedback hilft mir, persönlich wie beruflich zu wachsen.
Narzissmus als stiller Saboteur
Narzissmus wirkt nicht nur im Unternehmen, sondern auch auf unseren Selbstwert. Und genau dieser Selbstwert ist das Fundament, auf dem wir stehen. Wird er angegriffen oder zerstört, verlieren wir die Basis, von der aus wir den Herausforderungen des Lebens begegnen können.
In meinem Buch „Narzissmus im Unternehmen – ein Machtspiel mNarzissmus im Unternehmen – Das Buchit finanziellen Folgen“ und in meinen Vorträgen zeige ich auf, was Narzissmus ist – und wie wir Wege aus der Betroffenheit finden.
Denn mein Ansatz lautet: Aufklären statt anklagen.
Das ist der erste Schritt, um alte Muster zu erkennen, den eigenen Selbstwert zu schützen – und die eigenen Sterne neu auszurichten.