Revolutionäre oder Disruptive Veränderungen haben bislang die Rechtsbranche eher außen vor gelassen. Technologischer Change, Business Prozess Re-Design und Change Management waren in den vergangen Jahren vermehrt die Schlagworte anderer Industrien. Das ändert sich gerade eben grundlegend.
Die Rechtsbranche wird zurzeit von einer Digitalen Veränderungswoge heimgesucht, die viele Betroffene in Angst und Schrecken versetzt und für viele Beteiligte einen wahren Change Hype auslöst.
Programme, die auf der Watson-Technologie von IBM basieren, können tausende Dokumente derzeit noch vorwiegend in Insolvenzfällen durchforsten und sie mit der entsprechenden Rechtsliteratur verknüpfen. Das Ergebnis sind „Interpretationen für Anwälte“, sagte Andrew Arruda, Chef von Ross Intelligence, der „Washington Post“. Aus den Entscheidungen der menschlichen Experten soll die Maschine sich dann weiterbilden. Solche Aufgaben werden derzeit von jungen Rechtsanwaltsanwärtern erledigt. (derstandard.at/2000038441892/Der-Robo-Anwalt-kommt-noch-nicht)
Die technische Möglichkeit, zeitlich aufwendige Dokumente schnell und effizient zu scannen, zu analysieren und auszuwerten klingt für viele Start-ups einfach zu verlockend als das man sich das zukünftige Geschäftsfeld entgehen lassen würde. Warum sollte man als Kunde auch 1000.- von Euros zahlen, wenn ein Algorithmus die Arbeit in wenigen Minuten erledigt und man dafür vergleichsweise wenig Geld zahlen muss.
Soweit das technische Scenario…
Betrachten wir diese Entwicklung aber doch mal etwas genauer aus der Perspektive des „Menschen“.
Wenn unsere Systeme und Maschinen lernen und sich weiterentwickeln, wie sieht dann unsere menschliche Entwicklung aus?
Mit dem Voranschreiten der Digitalisierung in der Arbeitswelt wird uns immer deutlicher bewusst wie wichtig persönliche Beziehungen sind. Während Algorithmen unsere technische Entwicklung darstellen, rücken Soziale Intelligenz und die Fähigkeit tragfähige Beziehungen zu knüpfen, in den Fokus unserer menschlichen Entwicklung.
Speziell in den Themen Kommunikation & Führung wird ein grundlegendes Umdenken notwendig sein, nicht um der technische Entwicklung entgegenzuhalten, sondern um besser in der Lage zu sein, Menschen in einem digitalisierten Arbeitsumfeld Orientierung zu geben.
Technologische Errungenschaften ermöglichen es den Anwälten komplexe Dokumente schneller und effizienter zu bearbeiten und eine solide Grundlage für Entscheidungen zu haben. Das wiederum ermöglicht es dem Anwalt bereits in einem sehr frühen Stadium des wirtschaftlichen Entscheidungskontexts als Berater präsent zu sein. Der Einsatzbereich des Anwaltes verschiebt sich weg vom „komplexen Lösungssuchen“ hin zur langfristigen Beratungsleistung in komplexen wirtschaftlichen Belangen. Im Fokus der neuen Anwaltsgeneration steht der Beziehungsaufbau zum Mitarbeiter und zum Kunden. Das kann ein Algorithmus nicht leisten.
Unsere Entwicklungsthemen sind daher nicht mehr nur die Werkzeuge effizienter Führung und Projektmanagement, sondern die Fähigkeit, Wertehaltung zu vermitteln und zu leben. Inmitten der digitalisierten Arbeitswelt werden wir vermehrt darauf setzten müssen, Beziehungen zu Mitarbeiter, Kollegen und Kunden aufzubauen, die auf Vertrauen, Offenheit und Respekt basieren.
Im Center of Excellence greifen wir diesen Ansatz auf und erarbeiten mit Führungskräften neue Perspektiven des Führens und der Kommunikation. Wir vermitteln keine Techniken im Training sondern erkennen Wertehaltungen und erweitern Einstellungen und Horizonte im Austausch miteinander. Bei medved & Fünck stellen wir den Menschen wieder in den Mittelpunkt.
Weitere Informationen: http://www.zeit.de/2016/40/legal-tech-algorithmen-juristen-ersatz/komplettansicht
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